Präsentation des Strobl-Denkmals von Iris Andraschek im Kunsthaus Graz

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Zur Würdigung und im Gedenken an den verstorbenen Kulturstadtrat, Menschenrechtsaktivisten, ausgebildeten Architekten und Stadtplaner Helmut Strobl wurde auf Initiative der Stadt Graz, des Landes Steiermark und der Familie Strobl in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Graz ein Wettbewerb ausgerufen. Iris Andraschek konnte die Jury mit ihrer mehrteiligen Arbeit überzeugen, das Siegerprojekt wurde nun im Kunsthaus Graz präsentiert und ist ab dem 10.2.2022 vom Kunsthaus aus bis in den Stadtraum zu entdecken.

Katrin Bucher Trantow (interim. Direktorin Kunsthaus Graz), Siegfried Nagl (Bürgermeister a.D.), Iris Andraschek (Künstlerin), Peter Piffl-Percevic (Gemeinderat), Elke Kahr (Bürgermeisterin), Karin Strobl, Miša Strobl (v.l.n.r.), Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek

Mit dem mehrteiligen StroblDenkmal ist Iris Andraschek von einer sechsköpfigen Jury einstimmig als Gewinnerin des geladenen Wettbewerbs „Ein Denkmal für Helmut Strobl am Kunsthaus Graz“ ausgewählt worden. Das Projekt besteht aus einer Licht- und Soundarbeit im Foyer des Kunsthauses Graz und einer jährlichen Plakataktion rund um den Tag der Menschenrechte.

Zum einen: leuchtender Schriftzug und Soundinstallation

Das Denkmal zeigt sich einerseits als fix montierter Schriftzug aus Leuchtbuchstaben.Mit dem gleichzeitig wie eine Werbung und eine Signatur wirkenden Leuchtschriftzug Strobl im Foyer des Kunsthauses wird Helmut Strobl schon am Eingang des Hauses präsent. Ohne Vornamen gehalten, verweist der Schriftzug auf viele Menschen, die so heißen. Aus einer kleinen Öffnung in der Wand unterhalb des Schriftzuges dringt andererseits die so charakteristische und einprägsame Stimme Helmut Strobls. Unter Miteinbeziehung von Familie und Freund*innen hat Iris Andraschek Auszüge aus Reden, Interview- und Gesprächsfragmenten ausgewählt. Damit gelingt es der Arbeit, den inhaltlichen Fokus des Erinnerns und Identifizierens zu weiten – ganz im Sinne Helmut Strobls, der sein Wirken in den Dienst anderer stellte und sich selbst nicht zu wichtig nahm. Andraschek gibt damit einen Anstoß und öffnet die Idee des Denkmals hin zum Denk mal!. Die Leucht- und Soundinstallation wurde im Foyer in der Ecke neben dem alten Haupteingang zwischen innen und außen positioniert und kann somit auch beim Vorbeigehen und in der Nacht wahrgenommen werden.

Zum anderen: Plakatserie im Stadtraum Graz

Darüber hinaus ergänzt eine Plakatserie das Denkmal. Die 30-teilige Plakatserie, für deren grafische Gestaltung Karin Holzfeind verantwortlich zeichnet, ist auf einen Zeitraum von sechs Jahren angelegt und basiert inhaltlich auf den 30 Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Iris Andraschek wird bis 2026 jedes Jahr fünf Menschenrechte visuell und inhaltlich erarbeiten und mit Abbildungen persönlicher Gegenstände, Fotografien und Wortdokumenten Helmut Strobls verweben. Die Plakataktion startet coronabedingt mit 10. Februar 2022, die Plakate werden in der Folge immer rund um den 10. Dezember, den Tag der Menschenrechte, an ausgesuchten Orten der Stadt sichtbar werden.

In limitierter Auflage von 50 Stück ist die erste Plakateserie derzeit im Kunsthaus-Graz-Shop zum Preis von € 30 erhältlich. Ein Drittel des Verkaufserlöses werden an das VinziNest – Notschlafstelle für Arbeitsmigranten gespendet.