NACHLASS FRANZ GRILLPARZER VOLLSTÄNDIG DIGITALISIERT

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Die Wienbibliothek im Rathaus macht aus Anlass des 150. Todestages von Franz Grillparzer (1791—1872) den gesamten umfangreichen Nachlass mit rund 3.300 Einzelstücken digital zugänglich. In der Digitalen Wienbibliothek gehen weiters 30.000 Korrespondenzstücke der Handschriftensammlung online, bis 2025 wird dieser digitale Bestand rund 210.000 Dokumente umfassen, die größtenteils auch frei zugänglich sind.

»Die vollständige Digitalisierung des Nachlasses Franz Grillparzers anlässlich seines 150. Todestages am 21. Jänner 2022 ist ein weiterer zukunftsweisender Schritt der Wienbibliothek im Rathaus, das kulturgeschichtliche Erbe dieser Stadt auch virtuell für alle Interessierten zugänglich zu machen, ganz im Sinne der Smart City Wien Rahmenstrategie«, betont Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. »So kann man nicht nur den bekannten Dramatiker und Schriftsteller wiederentdecken, sondern der wechselhaften Lebensgeschichte in Briefen, Tagebüchern und Lebensdokumenten nachgehen.«

»Die vollständige Digitalisierung des Nachlasses Franz Grillparzers anlässlich seines 150. Todestages am 21. Jänner 2022 ist ein weiterer zukunftsweisender Schritt der Wienbibliothek im Rathaus, das kulturgeschichtliche Erbe dieser Stadt auch virtuell für alle Interessierten zugänglich zu machen, ganz im Sinne der Smart City Wien Rahmenstrategie«, betont Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. »So kann man nicht nur den bekannten Dramatiker und Schriftsteller wiederentdecken, sondern der wechselhaften Lebensgeschichte in Briefen, Tagebüchern und Lebensdokumenten nachgehen.«

Franz Grillparzer (1791—1872) lebte ab 1849 bis zu seinem Tod im Haushalt der Sängerin, Pianistin und Mäzenin Katharina Fröhlich (1800—1879) und ihrer Schwestern. Bereits 1823 setzte er Katharina Fröhlich in seinem ersten historischen Drama »König Ottokars Glück und Ende« ein kleines literarisches Denkmal. Nach seinem Tod hinterließ Grillparzer ihr seinen gesamten Besitz, mit der Schenkung dieses Nachlasses durch Fröhlich an die Stadt Wien wurde 1878 der Grundstein der Handschriftensammlung der Wienbibliothek gelegt. Erstmals ist nun der reichhaltige Nachlass des Dramatikers und Schriftstellers mit Werken, Briefen, Tagebüchern und Lebensdokumenten auch digital zugänglich. Die Digitale Wienbibliothek versammelt insgesamt rund 3.300 Einzelstücke mit 18.000 digitalisierten Seiten, die Struktur orientiert sich dabei an der 42-bändigen historisch-kritischen Grillparzer-Ausgabe (1909—1948). Im Zuge der Digitalisierung wurde für eine bessere Durchsuchbarkeit mit Transkribus eine Texterkennung durchgeführt. Die Software kann mit künstlicher Intelligenz handschriftliche Texte automatisiert erkennen und macht so den Volltext nach Schlagwörtern durchsuchbar.

Einblick in Leben, Schaffensprozess und Werk
Online einsehbar sind Grillparzers große Dramen in teilweise verschiedenen Fassungen vom Entwurf bis zur Reinschrift ebenso wie die im Nachlass erhaltenen Fassungen seiner Gedichte, Sprüche und Epigramme. Briefe und Dokumente bilden den größten Teil des digitalisierten Nachlasses und geben Einblick in Leben, Schaffensprozess und Werk, darunter Tagebuchhefte und -blätter sowie die 160-seitige »Selbstbiographie« (hier), die schon in der frühen Grillparzer-Forschung als Sensation galt. Die Korrespondenzen und zahlreich vorhandenen Widmungsgedichte bedeutender Zeitgenoss*innen wie Eduard Bauernfeld, Heinrich Laube, Betty Paoli oder Caroline Pichler zeugen vom hohen Ansehen, das der Dichter bereits zu Lebzeiten genoss. »Franz Grillparzer ist ein heute nur selten gespielter Dramatiker und wenig gelesener Autor. Gerade seine Prosawerke, seine Tagebücher und Reisebeschreibungen geben Einblick in eine höchst zerrissene Persönlichkeit, deren Bekanntschaft zu machen sich lohnt«, zeigt sich Anita Eichinger, Direktorin der Wienbibliothek im Rathaus, überzeugt. »Mit der Digitalisierung steht das Werk nun in allen Entwicklungsstufen für die Forschung zur Verfügung. Für alle Literaturinteressierte starten wir im Frühjahr eine Veranstaltungsreihe, die sich dem Werk und der Person Grillparzer nähert. Einer der großen Autoren der österreichischen Literatur wird damit wieder in Diskussion gebracht.« Franz Grillparzer in der Digitalen Wienbibliothek (ab 21. Jänner 2022) hier
DIE DIGITALE WIENBIBLIOTHEK — Korrespondenzen
Ein Schwerpunkt der Digitalen Wienbibliothek gilt den Korrespondenzen: Ab Jänner 2022 sind weitere 30.000 Briefe online verfügbar, bis 2025 werden insgesamt rund 210.000 Korrespondenzen digitalisiert, an die 160.000 davon sind urheberrechtsfrei und können in der Digitalen Wienbibliothek aufgerufen werden. Die Entstehungszeit der Korrespondenzen reicht vom 16. Jahrhundert bis zur Urheberrechtsgrenze 1951, wobei vor allem aus der Zeit bis Mitte des 19. Jahrhunderts sehr viele Dokumente erhalten sind. Recherchiert werden kann entweder nach Datum mittels Kalenderfunktion oder nach Briefempfänger*in bzw. –adressat*in. Briefe in der Digitalen Wienbibliothek (ab 21. Jänner 2022) hier