Tanz Baby
Mit dem Album „Liebe“ präsentieren „die großen Pretender“ Tanz Baby! ihren ersten Tonträger.
Irgendwo zwischen deutschem Schlager und NDW beeinflussten Songstrukturen wurmen sich die Lieder von Tanz Baby!, meist
aus der Feder von Songschreiber Mu, schmeichelnd in unsere Ohren. Natürlich geht es, wie könnte es anders sein, um Liebe,
Sehnsucht, Einsamkeit und den ganzen Kram. Sänger David schmachtet als Schlagerdandy im schwarzen spätsiebziger Anzug
mit Rose in der Brusttasche was das Zeug hält, und das Publikum liegt ihm zu Füßen. Den unverwechselbaren Sound von Tanz
Baby! macht eine alte Heimorgel aus, die mit ihrer typischen Begleitautomatik die Grundlage der Stücke bildet. Traurige
Trompeten und Akkordeonklänge mischen sich sanft in das Geschehen und erschaffen dabei ein Universum, das sich von
urbaner Einsamkeit bis hin zu balkanesken Südseeträumen erstreckt. Das singende Ich ist hier kein quasi-authentisches,
sondernd vielmehr eine Projektionsfläche für Gefühle und Geschichten, die jede/r kennt. Tanz Baby! treffen mit ihrer
scheinbaren Künstlichkeit und banalen Verknappung den Zeitgeist einer Generation von suchenden GlücksritterInnen – halbzusammen,
andauernd verliebt und todunglücklich. Das Duo hat sich mit seinem Hang zum Kitsch und zur pathetischen
Überspitzung seit seinen ersten Konzerten im Dezember 2005 in die Herzen unterschiedlichster Szenen gespielt.
Aufgenommen und abgemischt wurde das vorliegende Debut von Multimusikus Thomas Pronai – auch kein Unbekannter, ist
dieser doch als Mr. Beautiful Kantine Kopf der legendären Beautiful Kantine Band.
Nicht nur als Producer und Arrangeur, sondern auch als Instrumentalist griff er David & Mu schlagzeuglerisch und
gitarrentechnisch unter die Arme. Teilweise diente das wunderbare Kultur- und Aktionszentrum Cselley Mühle, sowie ein alter
Tower eines aufgelassenen Flugplatzes als Studio. Herausgekommen ist ein kompaktes Konzeptalbum mit 10 erlesenen
Stücken. Die Titel der Stücke sagen schon alles: „Ich bin traurig“, der Opener, berichtet über eine verlorene Liebe sowie das
sehr rockige zweite Stück „Wo bist Du“ in dem es immer wieder heißt: „All die Liebe, sie kommt und geht, und irgendwann ist
es zu spät…“, oder in der zurückhaltenden Omnichord-Nummer „Ob ich Dich lieben kann“, die einen Flirt in einer Bar beschreibt,
bei dem von vornherein die Desillusion mitgedacht wird. Da hilft eben nur eins: Tanzen und träumen vom Süden und vom Meer,
wie in dem Kracher „Träum kleines, träum“, mit seiner im extatischen Chor gesungenen, orientalischen Hookline, „…denn so wie
jetzt wird’s nimmer mehr“. Als weltumarmenden Abschluss wird dann doch noch alles „Gut sein“ und Tanz Baby! entlassen uns
mit einer akustischen Version von „Ich bin traurig“.
Mit dem Album „Liebe“ präsentieren „die großen Pretender“ Tanz Baby! ihren ersten Tonträger.
www.tanzbaby.com