Werkstatt Breitenbrunn – Buchpräsentation und Ausstellungseröffnung
Am vergangenen Donnerstag, den 4. Juli, fand in der Landesgalerie Burgenland vor rund 150 interessierten Besucherinnen und Besucher die Präsentation des in der edition lex liszt 12 neu erschienenen Buches „Werkstatt Breitenbrunn 1967-1980. Internationale Avantgarde im Burgenland“ statt. Gleichzeitig wurde auch die Ausstellung dazu eröffnet, die bis September in der Landesgalerie zu sehen ist.
Es war ein Wagnis und bedurfte eines Künstlerpaares mit besonderer Verve: 1967 öffneten die gebürtige Wienerin Fria Elfen und der aus Kleve am Niederrhein stammende Wil Frenken ihr Haus im damals ländlich-bäuerlich geprägten Breitenbrunn am Neusiedler See, um internationale Avantgardekunst zu präsentieren, zu produzieren und zu diskutieren, und die Menschen abseits städtischer Kulturmetropolen mit damals neuen Strömungen zu konfrontieren.
Konkrete Kunst, Op Art, Visuelle Poesie, Experimentalfilm, Konzeptkunst, Fluxus, Aktion und Happening, eben brandheiß debattiert, fanden in der „Werkstatt Breitenbrunn“ eine Plattform. Im Bereich der Computerkunst wurde Pionierarbeit geleistet.
Die Liste der Protagonistinnen und Protagonisten liest sich wie ein Who is Who der Avantgarde jener Zeit: Marc Adrian, Otto Beckmann, Linda Christanell, Siegfried Cremer, VALIE EXPORT, Herbert W. Franke, Eugen Gomringer, Helga Philipp, Takako Saito, Siegfried J. Schmidt, Peter Weibel und viele weitere mehr.
Jahrzehnte nach dem Ende der „Werkstatt Breitenbrunn“ im Jahr 1980 drohten ihre Geschichte und ihr Einfluss auf die gegenwärtige Kunst in Vergessenheit zu geraten.
Beiträge u.a. zur Programmatik der Werkstatt, zu ihrer Positionierung in der Kunstgeschichte, eine ausführliche Chronologie und persönliche Erinnerungen von Beteiligten sowie zahlreiche Abbildungen stellen die außergewöhnliche Initiative in das ihr gebührende Licht. Die dokumentarische Positionierung aus heutiger Sicht macht deutlich, dass auch entscheidende Anregungen für jetzt aktuelle Kunstformen gesetzt werden konnten.
Die Herausgeberinnen:
Sabine Kritsch-Schmall. Geboren 1956 in Eisenstadt, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in Wien. Dissertation über Theater im Burgenland seit 1921. Von 1980 bis 2009 Mitarbeiterin beim ORF, zuletzt Leiterin der Kulturredaktion des ORF-Landesstudio Burgenland. Seit 2010 freie Publizistin und Kulturarbeiterin, versteht sich als Mittlerin zwischen Kunstschaffenden und einem breiten Publikum.
Eva Maltrovsky. Geboren 1959 in Schützen am Gebirge, lebt in Eisenstadt und Wien, studierte Religionspädagogik, Germanistik und Kunstgeschichte, Dissertation über Sprache-Bild-Texte in der Bildenden Kunst. Lehraufträge an der PH Burgenland und der Universität Wien. Lecture an der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Basel. Kuratorin und Autorin mit den Schwerpunkten Kunst der Gegenwart und Schnittstelle Bild-Text.
Elisabeth Voggeneder. Geboren 1966, lebt in Wien und in Niederösterreich, Studium an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien. Seit 2000 freiberufliche Kunsthistorikerin, Kuratorin und Kunstjournalistin in Wien und Niederösterreich. Den Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet die Beschäftigung mit der österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts.
Erschienen ist das Buch im burgenländischen Verlagshaus edition lex liszt 12.
Erhältlich ist das Buch bei der edition lex liszt 12, Raingasse 9b, 7400 Oberwart, 03352/33940, www.lexliszt12.at, info@lexliszt12.at und im gut sortierten Buchhandel.
Sabine Kritsch-Schmall, Eva Maltrovsky, Elisabeth Voggeneder (Hg.): WERKSTATT BREITENBRUNN 1967 – 1980. Internationale Avantgarde im Burgenland. Mit Beiträgen von Hermann J. Hendrich, Sabine Kritsch-Schmall, Eva Maltrovsky, Dieter Ronte, Siegfried J. Schmidt, Susanne Schmall, Elisabeth Voggeneder und Peter Weibel.
ISBN: 978-3-99016-036-7, € 34,- zuzügl. Versandspesen
Foto: Buchpräsentation – Werkstatt Breitenbrunn: Silke Rois (edition lex liszt 12), Dieter Ronte (Autor), Eva Maltrovsky und Elisabeth Voggeneder (Herausgeberinnen), Fria Elfen (Initiatorin der Werkstatt Breitenbrunn),
Sabine Kritsch-Schmall (Herausgeberin), Annemarie Klinger (Lektorin – edition lex liszt 12), Hermann Hendrich (Autor)
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