Ausstellung Kunst aus dem alten Tibet

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Als auf der historischen Seidenstraße erste tibetanische Bilder und Skulpturen ihren Weg nach Europa fanden, war man schockiert ob der Fremdartigkeit und des „Götzenkultes“. Eine kaum u überschauende Vielzahl an Figuren formiert sich zu komplexen Bildwelten, die historische wie legendäre Geschichten erzählen. Der geheimnisvolle Kosmos dieser zumeist als Rollbild (Thangka) erschaffenen Malereien, in denen sich Gottheiten, himmlische und höllische Gestalten, Buddhas, Bodhisattvas in teils vielarmigen Formen mischen mit historischen Personen, Lamas, Gurus und Ordensgründern sind keine autonomen Kunstwerke im modernen Sinn, es sind religiöse Gebrauchsgegenstände, Hilfsmittel bei der Medidation und für die Vervollkommnung des gläubigen Buddhisten. Die Künstler waren meist Mönche, oft arbeiteten mehrere Personen nach genauen konstruktiven, ikonographischen und rituellen Vorgaben. Etwa gab es in der Thangka-Malerei ausgewählte Personen zur Anfertigung der Bildkonstruktion, wieder Andere, die in monatelanger Arbeit Malschicht um Malschicht auftragen, ganz zu Ende des Entstehungsprozesses wurden von einem Lama die Augen in die Gesichter gemalt, um sie derart zu beseelen. Genaue Vorschriften regeln des weiteren den Umgang und die kultische Verwendung des fertiigen Thangka. Ritualgeräte und andere rare Kostbarkeiten des alten Tibet, der vorchinesischen Epoche, ergänzen diese außergewöhnliche Ausstellung. Die weit über 100 Exponate umfassende Ausstellung im Freilichtmuseum ist sowohl jüngst erweiterten Saal des „Wunderlhauses“ als auch in zwei großen musealen Blockwerkstadeln zu sehen.

Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf
7542 Gerersdorf bei Güssing, Südburgenland
Tel. 03328/32255
täglich geöffnet 10 – 18 h,
E-mail: freilichtmuseum.gerersdorf@aon.at
Internet: www.freilichtmuseum-gerersdorf.at

9. April bis 5. Juni 2011