Wolfgang Ammer im Karikaturmuseum Krems
Große Personale zum 70. Geburtstag des international beachteten Karikaturisten
Zum 70. Geburtstag von Wolfgang Ammer widmet das Karikaturmuseum Krems dem österreichischen Karikaturisten und Illustrator eine große Einzelausstellung. Am Samstag, 18.11., eröffnet die Schau mit dem Titel „Wolfgang Ammer. Dialog mit der Welt“. Im Anschluss an die Eröffnung haben Besucher:innen die Möglichkeit, ihren Ausstellungskatalog vom Künstler signieren zu lassen.
Viele Jahre auf Reisen entwickelte Wolfgang Ammer (* 1953 in Steyr, Oberösterreich) eine tiefgründige Sicht auf Menschen, gesellschaftliche Entwicklungen und politische Systeme.
„Die Karikaturen von Wolfgang Ammer spiegeln die globale Weitsicht des Künstlers wider. Ausgehend von seinem Wiener Atelier lässt der gebürtige Oberösterreicher seinen Blick auf das Weltgeschehen schweifen. Gleichzeitig vergisst er nicht auf das Naheliegende, die Nabelschau, und widmet sich auch den brennenden Themen unserer Gesellschaft“, führt Gottfried Gusenbauer, künstlerischer Direktor des Karikaturmuseum Krems, aus.
Ab den 1990er-Jahren wurden Ammers Zeichnungen in der WELT, der New York Times, Le Soir, Le Monde, der ZEIT, der TIMES, der Asahi Evening News, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), dem Courrier International, dem NRC Handelsblad, dem Deccan Herald, dem SPIEGEL oder der Washington Post publiziert. Über 40 Jahre kommentierte der heute 70-Jährige die hiesige Politik für die Wiener Zeitung.
140 Werke aus 30 Jahren
140 Werke aus den letzten 30 Jahren geben im Karikaturmuseum Krems Aufschluss über die internationale Reichweite des österreichischen Künstlers.
„Ein Rundgang durch unsere Ausstellung zu Wolfgang Ammer ist wie ein politischer Streifzug einmal quer über den Globus. Besucherinnen und Besucher erblicken bei den ausgestellten Werken bekannte Gesichter wie Andreas Babler, Boris Johnson, Wladimir Putin, Joe Biden oder Xi Jinping. Zeichnungen zum Klima oder Konsumkritik geben Aufschluss über Ammers frühe Beschäftigung mit diesen aktuell sehr relevanten Themen. Noch bevor sie in aller Munde waren, bearbeitete der Künstler diese bereits auf Papier“, so Anna Steinmair, Kuratorin der Ausstellung.
Die Karikatur „Einvernehmliche Scheidung“ erinnert an die Trennung der Tschechoslowakei 1993. Zu sehen sind zwei festlich gekleidete Personen, die sich über zwei Torten – eine mit der tschechischen, die andere mit der slowakischen Flagge versehen –, küssen. Brandaktuell sind Ammers Karikaturen zum Nahen Osten und dem Krieg in der Ukraine. So lässt er in einer Karikatur Annalena Baerbock appellieren, dass Russland Energie nicht als Waffe einsetzen solle. Vor die deutsche Außenministerin platziert Ammer ein Rohr mit der Aufschrift „NORD STREAM 2“. Demgegenüber gerichtet sind Reihen von russischen Panzern – zum Angriff bereit. Pointiert mit dem Titel „Mein Name ist Hase“ thematisiert Ammer die Vorwürfe gegenüber Sebastian Kurz, den politischen Aufstieg durch manipulierte Umfragen befördert zu haben. In Werken wie „Digital da Vinci“ oder „Sommerlich“ – bedrohlich schmilzt hier der Globus als Eiskugel dargestellt davon – setzt er sich mit gesellschaftspolitischen Themen wie der digitalen Welt oder dem Klima auseinander.
Neben Originalen zu Themengebieten wie der österreichischen Innenpolitik, der Europäischen Union, dem Fernen Osten oder Amerika geben Skizzenbücher, Doodles und Studienblätter Einblicke in das Schaffen sowie in den Entstehungsprozess der Karikaturen. Zeitungen und Magazine, in denen Ammers Werke Millionen an Menschen erreichten, ergänzen die Originale.
Wolfgang Ammer. Dialog mit der Welt
18.11.2023 – 30.06.2024
Eröffnung
Sa, 18.11.2023, 11.00 Uhr
Eintritt frei bis 13.00 Uhr
Signierstunde mit Wolfgang Ammer
Sa, 18.11.2023, im Anschluss an die Eröffnung
Foyer Karikaturmuseum Krems
Karikaturmuseum Krems
Museumsplatz 3
3500 Krems
karikaturmuseum.at
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